[Sammeltopic] Löten

Begonnen von Takeshi, 05. Juli 2015, 14:36:19

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Dragoon

Entlötpumpe? noch nie gebraucht ! und ich löte sehr viel.
ich nutze dieses
Lot: http://www.ebay.de/itm/182090341785?ssPageName=STRK:MESINDXX:IT&_trksid=p3984.m1436.l2649

und Entlötlitze: http://www.ebay.de/itm/ChemWik-Entlotlitze-Lotzinn-Elektroarbeiten-Platinen-Sauglitze-Verbindungen-mm-/172469644488?hash=item2827fdecc8:g:NywAAOSwA3dYamBK

und das schon seit Jahren. die Litze ist Kolophonium getränkt.
wirkt auf den ersten Blick etwas teuer, aber ich löte sehr viel und komm fast ein ganzes Jahr mit Beidem zurecht.

Takeshi

Ich nutze natürlich auch Entlötlitze. Klar, eine Entlötpumpe braucht man nicht zwingend, spart aber eine ganze Menge Entlötlitze. Und die ist schnell sehr teuer. Deine ist echt günstig, hab noch nie welche von Chemtronics probiert. Normal kostet gute Entlötlitze so 3 bis 5 € pro Meter bei 2 bis 3 mm Breite.

Dragoon

ich hab viele Entlötlitzen ausprobiert davor, getränkte als auch ungetränkte und bin dann zuletzt bei der Chemtronics geblieben, weil die echt optimal aufsaugt.

Takeshi

Habe die halt noch nie getestet. Aber Leiterplattenreiniger und anderes Zeug können die ja auch ziemlich gut.

RockNRolla

#64
Übrigens hab mir heute auch etwas Nachschub geholt. Bei eBay verkauft einer das Stannol HF32 abgepackt als Meterware.


Ansonsten wurde mir diese "noname" Marke empfohlen. http://www.ebay.de/itm/100g-Lotdraht-Lotzinn-Zinn-Blei-Kupfer-Sn60Pb38Cu2-1-0-mm-LD0023-FP-/262237028631

Habe noch China Zinn da . Aber das Zeug ist eher Knete.

Zwecks Entlötpumpe empfielt mein Mann doc, diesen Hersteller hier aus Schweden: INTROVAC XM https://www.buerklin.com/de/entloetgeraet/p/10l702

Flussmittel benutzt er glaube ich nur F-SW32 (im eimer, soweit ich mich erinnern kann). Tränkt zb  unter anderem Litze darin.

Hier mal kurz und knapp seine Empfehlungen für mich

ZitatSn60Pb38Cu02 (Iso-Core RA) von Felder.

DB: https://www.felder.de/tl_files/felder/pdf/Produktinformationen/18/18-ISO-Core%20RA,%20Bleihaltig.pdf

Wenn du viel SMD lötest, dann eher das Sn60Pb38Cu02 (Iso-Core EL/R).

https://www.buerklin.com/de/loetdraht/p/11l436

Oder NoName mit F-SW32:
http://www.ebay.de/itm/100g-Lotdraht-Lotzinn-Zinn-Blei-Kupfer-Sn60Pb38Cu2-1-0-mm-LD0023-FP-/262237028631


Und zu bleifreiem Lot:

Zitat
Glänzende Lötstellen gibt es auch mit bleifreien Lot, wenn man eine Legierung mit NiGe nutzt. (Gibt es auch von Felder als SN96Ag+ - Sn96,5Ag3Cu0,5NiGe)

Schmelzbereich hat nichts mit Verarbeitungstemperatur zu tun.

NiGe ist so n Fuji-Patent.

Vorteile:

http://www.elektronikpraxis.vogel.de/baugruppenfertigung/articles/260867/


Seine Tipps sind immer gut.


--

Hilft am besten auch bei bleifrei:

Zitat
Probier mal Edsyn FL-22, du wirst verstehen. :D

Ist teuer, ja - ist aber auch gut.


Takeshi

Bin mir aufgrund der Aussagen echt nicht sicher, ob die Person wirklich richtig viel Ahnung hat, oder sich einfach nur für einen Übermenschen hält, weil er ein paar Artikel im Internet gelesen hat. Kann man so echt schwer einschätzen und ich kenne die Person ja nicht, wer auch immer der "doc" ist.

Dass der Schmelzpunkt nichts mit der Verarbeitungstemperatur zu tun hätte ist ja mal ziemlicher Blödsinn. Ich kann bleifreies Zinn mit einem Schmelzpunkt von gut 220 °C nicht bei 200 °C verarbeiten, bleihaltiges Zinn aber schon. Keine Ahnung ... so blöd kann man eigentlich kaum sein, da hat er sich vermutlich nur unglücklich ausgedrückt. Aber solche Aussagen lassen mich echt zweifeln. In dem von ihm selbst verlinkten Artikel wird sogar auf die Schmelztemperatur hingewiesen und dass eine geringere Schmelztemperatur ein Vorteil sei. Später auf Seite 2 wird außerdem die Temperaturdifferenz von 36 °C bzw. 23 °C hervorgehoben, scheint also so unwichtig nicht zu sein.
Elektronikpraxis hat übrigens hin und wieder ganz interessante Artikel, ist aber im Kern nichts weiter als eine Werbeseite, auf der Werbung für Unternehmen, deren Technologien und deren Produkte veröffentlicht werden, getarnt als wissenschaftlich anspruchsvoller Artikel. Sieht man hier ganz schön an dem Satz "Felder Löttechnik hat frühzeitig die Vorteile [...] erkannt und die Entwicklungen forciert.". Der Artikel ist sogar von einem Felder-Mitarbeiter geschrieben. Das steht da immerhin ganz offen drin, aber das muss man dabei trotzdem immer im Hinterkopf behalten.
Von glänzenden Lötstellen hab ich da übrigens nichts gelesen.

Die angegebenen Löttemperaturen bei Bürklin sind außerhalb der Industrie auch völlig unrealistisch. Du wirst kein Lötzinn bei unter 10 °C über dem Schmelzpunkt per Hand verarbeiten, zumindest nicht flächendeckend. Das klappt höchstens an ausgewählten Lötstellen und/oder unter besonderem Aufwand, heißt du musst vorheizen. Das schießt meistens doch den Vogel ab.

RalleBert

Zitat von: Takeshi am 08. April 2017, 14:50:12
[...] wer auch immer der "doc" ist.

Hmm, erste Idee dazu:



Warum jemand für Heimanwendungen bzw. Hobby unbedingt bleifrei löten will, muß ich wir aber noch erklären lassen.

- veni, vidi, ferruminavi -
- ich kam, ich sah, ich l?tete -

Takeshi

Wobei das echt geht, hab ich festgestellt. Vom Löten her selbst kann man das ganz gut machen, aber für manche Arten von Lötstellen ist das trotzdem nicht empfehlenswert, gerade für BGAs. Auf die mechanische Belastbarkeit haben die die Zinnligierungen ja auch getestet.

RalleBert

Zitat von: Takeshi am 08. April 2017, 18:11:45
Wobei das echt geht, hab ich festgestellt.

Klar, gehen tut vieles, aber ich hab ja eine Ausrüstung für bleihaltig (und damit gehts ja gut), da lege ich mir ja (für den Hobbybdearf) nicht Sachen doppelt zu. Würde ich machen, wenn es damit deutlich besser ginge...

- veni, vidi, ferruminavi -
- ich kam, ich sah, ich l?tete -

RockNRolla

#69
Naja, also ich habe hier Zitate aus dem Kontext gezogen. Aber das rechtfertigt denke ich trotzdem nicht das gebashe.
Ich respektiere doc, da er beruflich und akademisch in dem Feld tätig ist.

Bleifrei löten muss er ab und zu wenn der Auftrag es so will.
Und Verarbeitungstemperatur hatte ich davor mit Schmelztemperatur gleichgesetzt in dem Post davor und da hat er gemeint dass es nicht das gleiche ist.

Wenn man jetzt darauf rumreiten muss und jemanden an zwei Sätzen aus dem Kontext festnageln muss, kann man das gerne machen. Aber ich halte mich dann nächstes mal zurück und poste dann sowas nicht. Dachte es wäre ne Ergänzung zum topic.

Das gilt übrigens auch umgekehrt, wenn ich von hier ein Zitat nehme zB von Takeshi. Dann lass ich das in nem anderen Forum auch nicht so stehen, wenn da jemand was sagt, weil ich ganz genau weiss, dass Takeshi in dem Feld klug ist.

Takeshi

#70
Das hat jetzt überhaupt nichts mit Rumgebashe zu tun, sehe ich zumindest nicht so. Mag sein, dass die Aussage etwas aus dem Zusammenhang gerissen wurde, aber das kann ich ja nicht wissen, ich habe die nur so genommen, wie ich sie hier bekommen habe und da war die Aussage schon etwas komisch. Und warum die komisch rüberkam, habe ich denke ich schon recht gut dargelegt.

Dass man auch bleifrei löten muss zweifelt denke ich keiner an, gerade in der Industrie muss man das häufiger, wenn auch nicht immer. Die Aussage war nehme ich an so gemeint, dass es seltsam anmutet jemandem bleifreies Zinn zu empfehlen, der privat ein wenig rumbastelt. Das ging weniger darum, dass ER bleifreies Zinn benutzt. Aber das ist nur so eine Vermutung.

Edit: Übrigens scheint auch Bürklin die Verarbeitungstemperatur mit der Schmelztemperatur zu verwechseln. Beim bleifreien Lot steht nämlich, dass die Verarbeitungstemperatur mindestens 183 °C ud maximal 190 °C betrage.